Akupunktur
Die Akupunktur steht für eine Behandlung von Erkrankungen an bestimmten Körperpunkten, die auf Leitlinien, den sogenannten Meridianen, liegen. Diese Punkte können auch durch Wärme (Moxibustion), Schröpfen und Fingerdruck (Akupressur) stimuliert werden. Die TCM beruht auf einer individuellen ganzheitlichen Betrachtungsweise des Menschen. Die Akupunktur sorgt für einen störungsfreien Durchgang der Energien und Informationen im Körper. Übertragen auf die moderne Wissenschaft vom Menschen könnte man es so verstehen, dass das Netz von Nerven-, Endokrin-, Immunsystem störungsfrei zusammenarbeitet.
不通则痛,通则不痛
--- Falls der Durchgang blockiert ist, kommen Beschwerden auf;
Wenn der Durchgang frei ist, bleibt man beschwerdefrei. ---
Die moderne Gehirnforschung konnte bisher nicht vollständig klären, wie die Akupunktur genau arbeitet. Mit einer genauen Zungen- und Pulsdiagnose kann man fein beurteilen, auf welchen Meridianen oder an welchen Akupunkturpunkten im Körper die Energien blockiert sind oder Informationen falsch verarbeitet werden. Hierbei bildet ein Akupunkturpunkt nicht einen „Punkt“, sondern er ist eine komplexe Verbindungsstelle. Ebenso sind Meridiane nicht nur einfache Linien oder Bahnen, sondern bilden ein zusammenhängendes Gesamtsystem mit komplexen Wechselwirkungen und Rückkopplungen.
Moxibustion
Die Moxibustion ist eine weitere Behandlungsform der TCM. Hier erwärmt der Behandler Akupunkturpunkte, Meridiane oder Körperbereich mit Beifußkraut (Moxa), das gezielt in der Nähe des zu wärmenden Körperteils verglüht um Blockaden auf den Meridianen aufzulockern.
Moxibustion zur Erwärmung von Akupunkturpunkten oder Körperarealen spielt eine unterstützende Rolle bei der Akupunktur. Erkrankungen, die sich zum Beispiel bei Kälte oder feuchtem Wetter verschlechtern, reagieren häufig gut auf Moxibustion.
Chinesische Kräuterheilkunde
Die 500 wichtigsten chinesischen Arzneimittel sind auch bei uns in Deutschland und in München über Apotheken erhältlich, die für die Originalität, Qualität und Reinheit der Arzneimittel garantieren. Meist werden Pflanzenteile eingesetzt (Blätter, Blüten, Wurzeln, Zweige und Rinde), seltener auch mineralische oder tierische Substanzen. Die Arzneimittel werden in Kombination von 2-15 Einzelmitteln als „Rezeptur“ vom Arzt verordnet und meist als Abkochung (Dekokt) oder Granulate eingenommen. Über Salben, Sprays und Zäpfchen (Suppositorien) können chinesische Arzneimittel auch lokal angewandt werden. Wie die anderen Behandlungsmethoden der TCM ist auch die chinesische Phytotherapie stark von einer individuellen Diagnose abhängig.
Tuina-Massage:
Die Tuina Massage ist eine traditionelle chinesische Massage. Der Begriff setzt sich aus den chinesischen Wörtern Tui (schieben,) und Na (greifen) zusammen. Diese manuellen Techniken werden bei der Behandlung angewandt und wirken auf Muskeln, Bindegewebe, Knochenhaut und Nevenpunkte. Durch Tuina können die Blockaden der Energiebahnen (Meridiane) aufgelöst und der Energiefluss gefördert, aber über die Meridiane auch die entsprechenden Organe positiv beeinflusst werden. Diese Methode zeigt auch bei Erkrankungen von Kindern eine gute Wirkung.
Gua Sha
Die Gua Sha-Behandlung ist eine chinesische Behandungsmethode, die allein, ergänzend oder alternativ zur Akupunktur angewandt werden kann. Bei dieser Methode wird mit der abgerundeten Kante eines Schabers mehrmals über die Haut gefahren. Dadurch wird „Hitze“ abgeleitet und Qi und Blut in Bewegung versetzt. Diese Behandlung hilft oft sehr gut bei Schmerzen.
Schröpfen
Beim Schröpfen wird mit einem Glasgefäß ein Unterdruck erzeugt, was zu einem Hochziehen des darunterliegenden Gewebes (Muskulatur, Bänder, Sehnengewebe) führt. Dadurch wird eine vermehrte Durchblutung und eine Lockerung der Strukturen bewirkt. Für eine unterstützende Behandlung ist Schröpfen in der TCM sinnvoll.
Fango
Das Fango sorgt für Muskelentspannung, Durchblutungsförderung und vegetative Entspannung.
Pulsdiagnose
Die Pulsdiagnose wurde etwa zwischen dem 2. und 8. Jahrhundert unserer Zeitrechnung in China entwickelt, die Anfänge reichen aber wohl schon 2700 Jahre weit zurück. Im 3. Jahrhundert n. Chr., zur Zeit des Mediziners Wang Shuho, wurde der Pulsschlag an elf verschiedenen Körperstellen durch Palpation ertastet und die verschiedenen Pulsqualitäten etwa 200 verschiedenen Pulsvarianten zugeordnet.
Aufgrund verschiedener philosophischer Richtungen entwickelten sich ca. 20 unterschiedliche Arten von Pulsdiagnosen in der chinesischen Medizin. Man kann durch das Pulstasten in unterschiedliche Richtungen diagnostizieren: seelische und körperliche Ursachen, Funktion der Organe und Meridiane. Ich persönlich mache eine Pulsdiagnose für klassische Syndrome, Erkrankungen gemäß der Schulmedizin, psychische Diagnose und auch Diagnose der Meridiane. Über eine Pulsdiagnose kann man einen genauen individuellen therapeutischen Plan erstellen. Eine Pulsdiagnose gemäß TCM darf nicht mit dem Pulsmessen in der westlichen Medizin verwechselt werden
Zungendiagnose
Durch Beobachtung der Veränderung von Farbe, Tönung und Form der Zunge stellt man eine Diagnose. Deshalb spielt die Zunge eine wichtige diagnostische Rolle in der Traditionellen Chinesischen Medizin.
Die Zunge gilt als Spross des Herzens und steht für das Äußere der Milz. Ein Belag auf der Zunge stammt vom Magen-Qi.
Über die Meridiane steht die Zunge in Kontakt mit den Organen. Ein Seitenzweig des Herzmeridians geht über die Zungenwurzel bis zur Zungenspitze; der Stamm des Nierenmeridians endet an der Wurzel der Zunge; der Lebermeridian verteilt sich auf beide Seiten der Zunge, der Milz-Meridian knüpft endet unter der Zunge. Deshalb besitzen der Charakter der Zunge und ein Belag auf der Zunge größte diagnostische Bedeutung für Erkrankungen der entsprechenden Organe und Meridiane. Über Form, Farbe und Tönung sowie trockene oder feuchte Veränderungen der Zunge beurteilt man die pathologischen Faktoren bei Erkrankungen, z.B. Charakter und Stadium der Krankheit, Zustand des Qi und des Blutes, und der Körperflüssigkeit im Körper, einen Zustand der Völle oder Leere des betreffenden Organs.